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Der Mekong und das "Goldene Dreieck"
Wahrscheinlich hat jeder Mensch mit einer halbwegs funktionierenden Fantasie Dinge, die ihn schon immer fasziniert haben. Bei mir war das natürlich Schalke, aber auch Asien. So bin ich zB seit meinen
Teenager Jahren begeistert von Japan.
Bei Schalke war der Auslöser Klaus Fischer, bei Japan die TV Verfilmung des „Shogun“, aber warum ist jemand vom Fluss Mekong fasziniert?
Am gleichnamigen Whisky kann es nicht gelegen haben, dazu war ich damals zum einen noch viel zu jung, zum anderen war so ein Getränk in Rheinhessen damals noch gar nicht bekannt. Bei uns trank man
traditionell guten Wein und schlechtes Bier. Später dann vielleicht auf Partys Cola-Rum Getränke, aber garantiert nicht mit Mekong gemixt, wahrscheinlicher eher schon mit Asbach Uralt oder „Admiral
Nelson“.
Aber wie auch immer. Hier soll es ja jetzt nicht um die Trinkgewohnheiten pubertierender Provinzjugendlicher gehen, sondern um den Fluss der Flüsse Südostasiens, den Mekong.
In den Bergketten des Himalaya entspringt dieser 10. längste Fluss der Welt in Tibet, von wo aus er ca. 4500 km über China, Myanmar, Thailand, Laos und Kambodscha fließt, bis er schließlich im
berühmten Mekong Delta in Vietnam in das Südchinesische Meer mündet.
Schon immer konnte ich mich für Fotos, Bücher und Reiseberichte über den Mekong begeistern. Eine wilde, gefährliche Landschaft, über die man eigentlich nicht viel Gutes lesen konnte, mit der einen
Ausnahme, dass es wunderschön sein musste.
Tibet und China galten früher als mindestens so unzugänglich, wie Burma, heute Myanmar, oder die Volksrepublik Laos. Nicht zu reden von den für normale Menschen ebenfalls verbotenen Ländern
Kambodscha und Vietnam, die zum Teil, wie Kambodscha von menschenverachtenden Regimes geführt wurden.
Lediglich Thailand dürfte da schon immer eine gewisse Ausnahme gewesen sein, wenn auch alles andere als ein demokratischer Musterstaat.
Zudem galt zumindest die Grenzregion im Goldenen Dreieck, auch auf thailändischem Staatsgebiet, nicht unbedingt als gefahrloses Reiseziel für unerfahrene Rucksacktouristen.
An der Mündung des Flusses Mae Sai in den Mekong, treffen sich die Grenzen von Myanmar, Laos und Thailand.
Unzugängliche, subtropische Berghänge bildeten das Rückrat eines ausgedehnten Opiumanbaus. Bevölkert wurde die Region durch überwiegend aus China zugewanderte Bergvölker. Abgeschieden und staatenlos,
gab es für die Menschen keine Staatsgrenzen und Mohnanbau zur Deckung des Eigenbedarfs galt als Bestandteil der traditionelle Lebensweise.
Erst durch den Einfluss der Kolonialmächte Frankreich und England entstand überhaupt erst so etwas wie ein „Markt“ für den Export von Opium.
Viele Menschen aus den umliegenden, unter dem Deckmantel eines angeblichen "Kommunismus" in die Hände skrupeloser Diktatoren geratener Staaten, flüchteten in der 2. Hälfte des 20 Jahrhunderts nach
Thailand, wo sie oftmals den Anbau und Handel mit Drogen als einzige Einnahmequelle für sich entdeckten.
Zudem waren diese sog. Bergvölker in Thailand nicht unbedingt beliebt und die Menschen wurden teilweise als primitiv angesehen und missachtet.
Gefördert wurde die Entwicklung des Opiumanbaus noch durch die Politik der USA, die in der Zeit des Vietnamkrieges Gewinne aus dem Drogenhandel zur Finanzierung konterrevolutionärer Aktivitäten ins
Südostasien einsetzten.
Eine Politik der selbsternannten Weltpolizei USA, die man so nicht nur aus Sudostasien, sondern auch aus Afghanistan und Mittelamerika kennt.
Erst später gelang es Thailand durch rigoroses und teilweise sicher auch menschenverachtendes Vorgehen den Anbau und Handel mit Drogen einzudämmen. Wobei klar ist, dass der Anbau lediglich in die
Nachbarstaaten Myanmar und Laos verlagert wurde. So stellt dann auch heute noch der Drogenschmuggel durch Nordthailand nach Bangkok mit allen seinen Folgen eines der größten Probleme dieser Region
dar. Verbunden mit der zunehmenden "Liberalisierung" (oder gibt es das Wort Verkapitalismusierung?) in China und den Reisemöglichkeiten von Chinesen, ist dieses Problem in Thailand in den letzten
Jahren leider eher schlimmer, als besser geworden.
In Thailand wurde durch eine Öffnung der bis dahin nur schwer zugänglichen Gebiete durch Straßen, aber auch durch Flughäfen und Militärbasen, eine bessere Kontrolle der Region möglich.
Zudem bot man mit staatlicher Hilfe Alternativen zum Opiumanbau. Kaffeeanbau oder andere landwirtschaftliche Projekte eröffneten neue Einnahmemöglichkeiten.
Ebenso wie natürlich der zunehmende Tourismus mit Trekking und Ausflügen zu den Bergvölkern.
Über die Zustände solcher "Touristendörfer" vielleicht später einmal mehr. Hier nur so viel, keiner sollte glauben, dass hier nur die "bösen" Farrang (Ausländer) an den zahlreichen Mißständen schuld
wären. Wenn sich mit etwas leicht Geld verdienen lässt, verhalten sich leider auch viele Thais, vorsichtig formuliert, "nicht immer ganz uneigennützig". GANZ vorsichtig formuliert.
Später mehr, Fotos folgen auch noch!